Schwarzkümmelöl - Naturkraft gegen Zecken? Eine persönliche Spurensuche
- Kerstin Mehne
- 2. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Am Vormittg, wenn der Tau bereits abgetrocknet ist und die Natur zum Sammeln ruft, begleitet mich ein unscheinbares, aber mächtiges Elixier: Schwarzkümmelöl.
Seit zwei Jahren nehme ich in den Sommermonaten bis in den Herbst täglich einen Teelöffel dieses würzigen, erdigen Öls – innerlich wie äußerlich. Und seither, das kann ich mit einer gewissen Verwunderung, fast Ehrfurcht sagen: Ich habe kaum noch Zeckenbisse.
Als ich es dieses Frühjahr vergaß, meldete sich die Natur prompt: zwei Bisse innerhalb weniger Tage. Zufall? Vielleicht. Doch mit der erneuten regelmäßigen Einnahme blieb ich wieder bissfrei. Seitdem gehört das Öl fest zu meinem Alltag.
Beim Kauf vom Schwarzkümmelöl achte ich auf eine sehr gute Qualität.
Ich trage es zusätzlich auf bestimmte Körperstellen auf, bevor ich mich ins hohe Gras, in Wald und Wiese begebe – besonders in die Armbeugen, Kniekehlen, an die Gelenke, unter die Achseln und an die Oberschenkelinnenseiten – jene geheimen Lieblingsplätze der Zecken. Der Duft ist für uns angenehm würzig, für die kleinen Blutsauger jedoch offenbar ein echter Abtörner.

Was sagt die Wissenschaft über Schwarzkümmelöl?
Schwarzkümmelöl (aus Nigella sativa, auch "echter Schwarzkümmel" genannt) wird seit Jahrtausenden im Orient als Heilmittel verwendet – bei Allergien, zur Immunstärkung, gegen Entzündungen und Hautprobleme. Die aktiven Inhaltsstoffe, insbesondere Thymoquinon, zeigen in Studien beeindruckende antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften.
Und Zecken? Zwar gibt es bislang keine breit angelegte, wissenschaftlich gesicherte Studie, die belegt, dass Schwarzkümmelöl zuverlässig vor Zeckenbissen schützt – doch Erfahrungsberichte wie meiner häufen sich. In der Tierwelt ist der Effekt schon länger bekannt: Bei Hunden und Pferden wird Schwarzkümmelöl regelmäßig zur natürlichen Zeckenabwehr eingesetzt. Die Theorie dahinter: Der Geruch und die Inhaltsstoffe verändern den Körpergeruch des Trägers – für uns kaum wahrnehmbar, für Zecken aber möglicherweise abschreckend.
Kokosöl – der tropische Mitstreiter
Ebenfalls erwähnenswert in dieser natürlichen Zeckenabwehr ist Kokosöl. Es enthält Laurinsäure, eine mittelkettige Fettsäure, die nachgewiesenermaßen eine abstoßende Wirkung auf Zecken hat. In Studien zeigte Laurinsäure, dass sie Zecken zuverlässig auf Distanz halten kann – sogar besser als manche chemischen Mittel. Kokosöl lässt sich wunderbar auf die Haut auftragen und pflegt gleichzeitig, was es zum idealen Begleiter bei Naturabenteuern macht.
Ja nach Stimmung reibe ich mich vor meinen Erkundungstouren entweder mit Schwarzkümmelöl oder alternativ mit Kokosöl ein.
Fazit: Zwischen Erfahrung und Naturwissen über Schwarzkümmelöl
Es ist vielleicht (noch) nicht wissenschaftlich bewiesen, aber die Natur spricht ihre eigene Sprache – und meine Erfahrung mit Schwarzkümmelöl ist für mich Beweis genug. Gemeinsam mit Kokosöl bildet es ein kraftvolles, duftendes Duo im Kampf gegen Zecken – ganz ohne Chemie, ganz mit Mutter Natur.
Wer wie ich oft und gerne draußen ist, der kann es einfach selbst ausprobieren. Und wer weiß – vielleicht entdeckst du in dieser kleinen täglichen Geste nicht nur einen Zeckenschutz, sondern auch ein neues Ritual der Verbundenheit mit der Natur.
Hier ein Überblick über die vielfältigen, wissenschaftlich untersuchten Wirkungen von Schwarzkümmelöl auf unseren Körper – garniert mit einer Prise Poesie und Faktenpower:
1. Antioxidative Kraft:
Die Samen der Nigella sativa strotzen nur so vor Antioxidantien wie Thymoquinon, Carvacrol oder 4‑Terpineol. Diese Moleküle neutralisieren schädliche freie Radikale, die unsere Zellen angreifen und zu chronischen Erkrankungen beitragen können. Erste Laborexperimente aus 2024 bestätigen die potente radikalfangende Wirkung des Schwarzkümmel-Öls, die etwa vor Herz‑Kreislauf‑Leiden schützen könnte.
2. Entzündungshemmung & Immunmodulation:
Thymoquinon wirkt wie ein sanfter Dirigent, der entzündliche Botenstoffe im Zaum hält. Tier- und In-vitro-Studien zeigen, dass Schwarzkümmelöl Entzündungsreaktionen dämpft und das Immunsystem ins Gleichgewicht bringt – hilfreich bei Allergien, Asthma oder Autoimmunprozessen.
3. Herz- und Gefäßschutz:
Regelmäßige Einnahme kann den Blutdruck senken und das „schlechte“ LDL-Cholesterin reduzieren, während es zugleich die Triglyzeride im Blut absenkt. Eine Meta‑Analyse aus 2021 meldet signifikante Verbesserungen der Blutfettwerte.
4. Blutzucker & Stoffwechsel:
Schwarzkümmelöl unterstützt die Insulinsensitivität und hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Erste klinische Studien an Diabetikern berichten über messbare Verringerungen des Nüchtern‑Blutzuckers nach zwei bis drei Monaten regelmäßiger Anwendung.
5. Leber‑ und Nierenschutz:
Als sanfter Lebertonic bewahrt es die Leberzellen vor toxischen Einflüssen, stärkt die Entgiftungsfunktionen und kann die Nieren vor Schäden durch Chemotherapie‑Medikamente schützen.
6. Antimikrobielle & antiparasitäre Wirkung:
Schwarzkümmelöl zeigt in Laborversuchen antibakterielle und antifungale Effekte – von Akne‑Keimen bis zu bestimmten Hefepilzen. Zudem gibt es Hinweise, dass es gegen einige Parasitenarten wirksam sein könnte.
7. Haut- und Haarpflege:
Äußerlich angewendet lindert es Psoriasis, Ekzeme und Akne, weil es Entzündungen reduziert und die Hautbarriere stärkt. Manche Studien sehen sogar Wachstumsförderung bei feinem Haar, wenngleich hier weitere Forschung fehlt.
8. Antitumorale Potenziale:
Im Reagenzglas und in Tierstudien hemmt Thymoquinon das Wachstum verschiedener Krebszelllinien – von Brust‑ bis Leberkrebs. Obgleich spannende Ansätze, braucht es noch große klinische Studien am Menschen.
Schwarzkümmelöl ist wie ein leiser Pianist, der viele Körperfunktionen harmonisiert: antioxidativ, entzündungshemmend, herzstärkend und darüber hinaus. Wer es täglich in seine Routine einwebt, schenkt sich sanfte Fürsorge – ganz im Einklang von Tradition und moderner Forschung.