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    Vogelmiere (Stellaria media)

    Autorenbild: Kerstin MehneKerstin Mehne



    • Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)


    • Herkunft: Ursprünglich aus Europa und Asien; heute in vielen Teilen der Welt als häufig vorkommende wildwachsende Speisepflanze zu finden.


    • Wuchsform: Vogelmiere ist eine niedrig wachsende, ausdauernde krautige Pflanze, die sich flach am Boden ausbreitet.


    • Blätter: Die Blätter sind klein, eiförmig bis lanzettlich, leicht gezähnt und grün. Sie wachsen in Rosettenform und sind zart, aber nährstoffreich.


    • Blüten: Die Blüten sind klein, weiß und schauen aus wie lauter kleine Sterne. Wenn ich sie betrachte berühren Sie mein Herz.

      Sie erscheinen meist in lockeren Gruppen und haben fünf schmale Blütenblätter, die oft mit einem tief eingeschnittenen Mittelteil versehen sind.


    • Standort: Vogelmiere bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden und sonnige bis halbschattige Lagen. Sie wächst häufig an Wegrändern, in Gärten, auf Wiesen oder in schattigen Waldrändern.




    Wortstamm/ Ableitung & Bedeutung des Namens


    • Wortstamm/Ableitung:


      Der Name „Vogelmiere“ leitet sich vermutlich von dem mittelhochdeutschen „vogel“ (Vogel) und „miere“ (eine Bezeichnung für essbare, krautige Pflanzen) ab.


    • Bedeutung des Namens:


      Er verweist auf die Beobachtung, dass Vögel oft von der essbaren Pflanze picken, da sie reich an Nährstoffen ist.


    Inhaltstoffe


     1. Vitamine (z. B. Vitamin C)


    • Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem, wirkt als Antioxidans, fördert die Kollagenbildung, schützt Zellen vor oxidativem Stress und verbessert die Eisenaufnahme.

    • Allgemein: Vitamine sind essenziell für Stoffwechselprozesse, Zellschutz und -erneuerung sowie die Funktion von Organen.


    2. Mineralstoffe (z. B. Kalzium und Eisen)


    • Kalzium: Essenziell für den Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen, sowie für Muskel- und Nervenfunktionen.

    • Eisen: Wichtig für die Bildung von Hämoglobin (Sauerstofftransport im Blut) und Energiegewinnung in Zellen.

    • Allgemein: Mineralstoffe sind an vielen physiologischen Prozessen beteiligt, wie Knochenaufbau, Enzymaktivierung und Flüssigkeitshaushalt.


    3. Flavonoide


    • Sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung: Sie schützen Zellen vor freien Radikalen, wirken entzündungshemmend, stärken Blutgefäße und unterstützen das Immunsystem.


    4. Ätherische Öle


    • Hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die beruhigend, entzündungshemmend, schleimlösend oder antiseptisch wirken können. Sie fördern das Wohlbefinden und haben oft antimikrobielle Eigenschaften.


    5. Bitterstoffe


    • Regt die Produktion von Verdauungssäften (Magen, Galle, Bauchspeicheldrüse) an, verbessert die Verdauung, fördert den Appetit und unterstützt Leber und Galle bei der Entgiftung.



    Anwendungsmöglichkeiten


    • Für die Gesundheit:

      • Traditionell wird Vogelmiere zur Unterstützung der Verdauung genutzt.

      • Ihre leicht bitteren Inhaltsstoffe sollen die Leber anregen und bei Verdauungsbeschwerden helfen.

      • Aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehalts kann sie zur Stärkung des Immunsystems beitragen.


    • In der Ernährung:

      • Frische Vogelmiere kann roh in Salaten verwendet werden – sie verleiht diesen eine angenehme, leicht würzige Note.

      • Als Wildgemüse eignet sie sich auch hervorragend für grüne Smoothies oder als Beigabe zu Suppen und Eintöpfen.

      • Getrocknet kann sie als würzende Zutat in Kräutertees oder als Teemischung dienen.


    Mythologische Aspekte


    In einigen alten europäischen Überlieferungen galt die Vogelmiere als „Botenpflanze der Götter“. Man glaubte, dass sie die Kommunikation zwischen der Menschenwelt und dem Übernatürlichen erleichtere. So wurde sie auch in Fruchtbarkeitsritualen verwendet, um das Wachstum und die Erneuerung der Natur zu symbolisieren.


    Was renomierte Kräuterkundige schrieben:


    Was die Tradition über die Vogelmiere sagt:


    • Hildegard von Bingen (1098–1179):Bereits im 12. Jahrhundert würdigte Hildegard von Bingen die Vogelmiere. In ihrem Werk Physica wird der Pflanze eine reinigende und harmonisierende Wirkung zugeschrieben – Eigenschaften, die das Wohlbefinden und die Balance des Körpers unterstützen sollen.

    • Quelle: Hildegard von Bingen, Physica (Übersetzungen und Kommentare in diversen Fachpublikationen)


    • Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897):Der Begründer der modernen Naturheilkunde setzte auf die Vogelmiere als sanftes Mittel zur Unterstützung bei entzündlichen Prozessen sowie zur Förderung der Durchblutung. Kneipps naturheilkundliche Ansätze betonen die Kraft der einfachen, in der Natur vorkommenden Pflanzen.

    • Quelle: Diverse naturheilkundliche Schriften und Vorträge, etwa „Meine Lebensweise“


    • Maria Treben (1907–1991):Die bekannte Kräuterexpertin hat in ihren Rezepten und Anwendungen immer wieder die Vogelmiere hervorgehoben – insbesondere im Kontext der Unterstützung der Verdauung und des Stoffwechsels. Ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Heilkunde zeigt, wie vielseitig und wertvoll diese Pflanze sein kann.

    • Quelle: Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes


    Diese traditionellen Erkenntnisse, die über viele Generationen hinweg gesammelt wurden, unterstreichen, warum die Vogelmiere auch heute noch einen festen Platz in der naturheilkundlichen Praxis hat.



    Dieses Pflanzenprofil zur Vogelmiere fasst wesentliche Informationen zusammen – von der Herkunft und den Inhaltsstoffen bis hin zu den kulinarischen und gesundheitlichen Anwendungen. Es soll als Inspiration dienen, die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieser wunderbaren Wildpflanze zu entdecken und zu nutzen.



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